Gemeinde Bister
Die Wärmeerzeugung erfolgt zum grössten Teil mit Holz, die Elektrizitätsversorgung ist erneuerbar.
So ist der aktuelle Stand
Der Wärmebedarf der Gemeinde Bister beträgt pro Einwohner und Jahr 15.0 MWh, der zu rund einem Drittel durch elektrische Direktheizungen/Boiler gedeckt wird. Hier liegt ein hohes Optimierungspotential. Der Bedarf an Elektrizität beträgt pro Einwohner und Jahr 9.4 MWh. Dieser Wert liegt über dem schweizerischen Durchschnitt von 6.9 MWh.
Der Wärmebedarf in der Gemeinde Bister
500 MWh
betrug der Gesamtwärmeverbrauch von Bister im Jahr 2020.
Für das Heizen der Gebäude und des Warmwassers sind das pro Einwohner und Jahr 15.0 MWh.
55%
Die meisten Gebäude wurden vor 1990 gebaut und haben dadurch eine schlechte Wärmedämmung. Das bedeutet, dass es viel Energie kostet, sie warm zu halten. Wenn man die Hülle der Gebäude (Fenster, Dach, Aussenwand) sanieren würde, könnte man den Energiebedarf um 55% senken.
Der Elektrizitätsbedarf in der Gemeinde Bister
310 MWh
betrug der Gesamtstromverbrauch von Bister im Jahr 2020.
Das sind pro Einwohner und Jahr 9.4 MWh. Dies ist über dem Durchschnitt der Region und der Schweiz. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der Schweiz lag im Jahr 2020 bei 6.9 MWh/a pro Kopf.
Die Wärmeerzeugung in der Gemeinde Bister
Die Elektrizitätsversorgung in der Gemeinde Bister
Wässerwasserkraftwerk
Auf dem Gemeindegebiet von Bister besteht seit rund 25 Jahren ein kleines provisorisches und privates Wässerwasserkraftwerk mit rund 10 kW Leistung, das seit ca. vier Jahren ans Stromnetz angeschlossen ist.
Energiepotentiale
Die Energiepotentiale zeigen auf, welche Möglichkeiten für den Ausbau der erneuerbaren Energieversorgung zur Verfügung stehen. Nicht alle Quellen sind gleichermassen effizient und verfügbar. Abwärme auf hohem Temperaturniveau (z.B. von KVA oder Industrie) kann direkt zum Heizen verwendet werden, ist jedoch an einen Ort gebunden. Luftwärmepumpen dagegen können theoretisch überall genutzt werden, haben jedoch im Vergleich eine weniger hohe Effizienz. Aus diesem Grund sollte man zuerst die Ressourcen nutzen, die effizient und vor Ort verfügbar sind.
Deshalb werden die Energiepotentiale für Wärme wie folgt priorisiert:
Ortsgebundene hochwertige Abwärme (z.B. KVA, Industrie, Gewerbe)
Ortsgebundene niederwertige Abwärme und Umweltwärme
(z.B. Industrie, Gewerbe, ARA, Rechenzentren, Grundwasser, Oberflächenwasser, Erdwärme, Tunnelabwärme etc.)
Regional verfügbare erneuerbare Energieträger
(z.B. Energieholz, inkl. Rest- und Altholz, restl. Biomasse)
Örtlich ungebundene Umweltwärme und erneuerbare Energien
(z.B. thermische Sonnenenergie, Wärmenutzung aus Umgebungsluft mittels Luft-Wasser-Wärmepumpe usw.)
Potential Wärmegewinnung
Erdwärme
Die Nutzung von Erdwärmesonden ist nicht überall erlaubt oder wegen Tunnel, Grundwasservorkommen etc. nur beschränkt möglich. In Bister ist die Realisierung von Erdsonden-Wärmepumpen an vielen Orten zulässig, jedoch im Bereich Derfji verboten oder eingeschränkt.
Sonne und Luft
Solarwärme kann mittels Sonnenkollektoren erzeugt werden. Für die theoretische Potentialbestimmung werden die besten Dachflächen der Gemeinde zur Erzeugung von Wärme für Warmwasser und Raumheizung in Betracht gezogen. Dies ergibt ein Solarwärmepotential von 140 MWh pro Jahr für Bister. Damit könnte 28% des jährlichen Heizungs- und Warmwasserbedarfs gedeckt werden.
Luftwärmepumpen können in fast allen Einfamilien- und kleinen Mehrfamilienhäuser eingesetzt werden. Einschränkungen kann es wegen Lärm oder Platzbedürfnissen geben. Die Effizienz ist allerdings schlechter als bei Erdwärmesonden- oder Grundwasserwärmepumpen.
Holz
Holz ist ein wertvoller Energieträger. Im Gegensatz zu z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpen kann damit effizient Wärme auf hohem Temperaturniveau erzeugt werden. Gleichzeitig ist die Menge begrenzt. Daher ist Holz dort einzusetzen, wo es keine anderen Möglichkeiten gibt.
Potential Elektrizitätsgewinnung
Wasserkraft
Zusammen mit der Gemeinde Grengiols gibt es ein Potential für eine Realisation eines Trinkwasserkraftwerks.
Photovoltaik
Das theoretische Photovoltaik-Potential in Bister beträgt 1’200 MWh/a. Mit einer vollständigen Ausnutzung des Potentials könnte der heutige Elektrizitätsbedarf mehr als 3.5-mal gedeckt werden. Dabei sind Dächer und Fassaden berücksichtigt. Wenn nur die Dächer genutzt würden, liegt das Potential bei 950 MWh/a.
Die Massnahmen für die Gemeinde
Die Analyse des Ist-Zustandes und die vorhandenen Potentiale bilden die Grundlage für die Massnahmen und geben die Richtung vor. Die einzelnen Massnahmen wurden zwischen den Gemeinden abgestimmt und entwickelt.
Die Massnahmen verfolgen verschiedene Funktionen:
Infrastruktur verbessern
Eine erneuerbare Energieversorgung setzt voraus, dass wir Energie effizienter einsetzen. Infrastrukturmassnahmen steigern die Effizienz des gesamten Energiesystems.
Bevölkerung sensibilisieren
Die Energiezukunft betrifft uns alle. Informationsveranstaltungen helfen bei der Beratung und Sensibilisierung und ermöglichen es, Bevölkerung und Unternehmen in Projekte des Energieplans einzubeziehen.
Anreize schaffen
Je mehr mitmachen, desto eher gelingt der Energieplan. Anreize und Förderprogramme sollen die Rahmenbedingungen verbessern, um den Energiehaushalt zu optimieren und Energie nachhaltig zu nutzen.
In den Factsheets finden Interessierte detaillierte Informationen
Die Factsheets sind ein wichtiges Instrument, um die Energieversorgung und -potentiale sowie den Ist- und Sollzustand des Energiebedarfs pro Gemeinde detailliert darzustellen. Sie orientieren sich an den energiepolitischen Zielen des Bundes und des Kantons Wallis. Mit ihrer Hilfe soll der Wandel von Ist- nach Sollzustand erreicht werden. Dafür werden auf dem Factsheet die für die Gemeinde zugeschnittenen Massnahmen aufgelistet. So hat jede Gemeinde einen kurzen Auszug mit den für sie informativen Punkten direkt zur Hand.
Zweck und Verbindlichkeit der Energieplanung
Die Factsheets sind ein wichtiges Instrument, um die Energieversorgung und -potentiale sowie den Ist- und Sollzustand des Energiebedarfs pro Gemeinde detailliert darzustellen. Sie orientieren sich an den energiepolitischen Zielen des Bundes und des Kantons Wallis. Mit ihrer Hilfe soll der Wandel von Ist- nach Sollzustand erreicht werden. Dafür werden auf dem Factsheet die für die Gemeinde zugeschnittenen Massnahmen aufgelistet. So hat jede Gemeinde einen kurzen Auszug mit den für sie informativen Punkten direkt zur Hand.